Verschiedene Konzepte
Der Begriff „Intervallfasten“ oder auch „intermittierendes Fasten“ beschreibt den Wechsel von Phasen, in denen wie gewohnt gegessen wird mit Phasen, in denen wenig bis gar nichts gegessen wird. Im Gegensatz zu klassischen Formen des Fastens, bei denen mehrere Tage am Stück gefastet wird (z.B. Buchinger-Fasten), ist die Nahrungsaufnahme beim Intervallfasten nur für einzelne Tage (5:2 Diät, Alternate-Day-Fasting) oder nur für mehrere Stunden (16-Stunden-Fasten, Dinner-Cancelling) eingeschränkt.
Erfolgreich abnehmen
Aktuelle Studien zu den unterschiedlichen Konzepten des intermittierenden Fastens, deuten darauf hin, dass sie möglicherweise einen erfolgreichen Beitrag zur nachhaltigen Gewichtsreduktion leisten können. Der Vorteil gegenüber energiereduzierten Abnehmkonzepten scheint in der höheren Akzeptanz zu liegen. Menschen, die das Intervallfasten praktizieren, berichten, dass ihnen der kurzfristige Nahrungsverzicht leichter fallen würde, als ständig Kalorien zu zählen und sie sich nicht permanent eingeschränkt fühlen würden. Darüber hinaus würden sie sich an kleinere Mahlzeiten gewöhnen und mehr Kontrolle über das Essverhalten wiedererlangen. Der regelmäßige Nahrungsverzicht kann also dabei helfen, das Gefühl von Hunger neu zu erfahren und damit eine nachhaltige Veränderung des Essenverhaltens fördern.
Als Dauerkostform geeignet
Prinzipiell ist das Intervallfasten eine Ernährungsform, die lebenslang praktiziert werden kann – ausgenommen sind Kinder, Schwangere, Stillende und Menschen, die z.B. an Leber- und Nierenkrankheiten leiden. Wer Medikamente wie Blutdruck- oder Blutzuckersenker einnimmt, berät sich am besten zuvor mit seinem Arzt und behält seine Werte im Blick. Um mit Intervallfasten dauerhaft Gewicht zu verlieren und gesundheitsfördernde Wirkungen zu erzielen, ist es sinnvoll, auf eine vollwertige und pflanzenbetonte Ernährung zu achten. Denn übermäßiges Schlemmen in den Essensphasen kann die positiven Effekte auch wieder zunichtemachen.
Gut für die Gesundheit
Wissenschaftliche Studien zu Langzeitfolgen des Intervallfastens am Menschen liegen bisher noch nicht vor. Vielversprechende Erkenntnisse hat man aber bereits aus Tierversuchen gewinnen können. So z.B., dass der regelmäßige Nahrungsverzicht vor chronischen Erkrankungen schützen und sogar das Leben verlängern kann und darüber hinaus vor Typ-2-Diabetes schützt und ihn sogar heilen kann. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann die regelmäßige Nahrungskarenz vorbeugen.
Eine Erklärung dafür ist, dass durch längere Essenspausen die sog. Autophagie, eine „Müllabfuhr“ in den Zellen, angestoßen wird. Bei der Autophagie reinigt sich die Zelle quasi selbst. Doch die „Müllabfuhr“ arbeitet erst auf Hochtouren, wenn nicht mehr gegessen und verdaut wird. Ist die Autophagie gestört und die Zellen können sich nicht reinigen, scheint dies Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Alzheimer und Parkinson zu begünstigen.
Quellen:
https://www.dge.de/presse/pm/heilfasten-basenfasten-intervallfasten/ (11.01.2019)
UGBforum 1/17, S. 38-40
UGBforum 2/17, S. 96