Etwa ein Viertel der Menschheit wird einmal im Leben unter einer Angststörung leiden.
Menschen, welche an einer Angststörung erkrankt sind, erleben häufigere und intensivere Ängste als Menschen ohne Angststörungen. Oft treten diese Ängste im Zusammenhang mit anderen psychischen oder körperlichen Erkrankungen auf. Angststörungen werden häufig von lebenseinschneidenden Erlebnissen wie Trennung oder Tod eines nahestehenden Menschen mitausgelöst. Auch biochemische Veränderungen im Gehirn und bestimmte Denkmuster können eine Rolle spielen.
Die Ängste drehen sich nicht um reale Bedrohungen wie Krieg oder Arbeitsplatzverlust, sondern zunächst um Dinge beziehungsweise Situationen, welche bei anderen Menschen normalerweise nicht zu Angstzuständen führen. Auch normale Ängste in übersteigertem Ausmaß können Teil der Krankheit sein.
Unterschiedliche Formen der Angststörungen
Es gibt verschiedene Formen der Angststörungen. So zählen sowohl die Panikstörung mit plötzlich auftretenden Panikanfällen als auch die Agoraphobie mit einer Angst vor zu engen oder zu weiten Plätzen zu den Angststörungen. Eine andere Angst, welche in sozialen Situationen auftritt und die Angst vor der Beurteilung durch Andere beinhaltet, wird soziale Phobie genannt. Bei spezifischen Phobien handelt es sich um Ängste vor einzelnen Dingen wie Spinnen. Zuletzt beschreibt die generalisierte Angststörung ein andauerndes Gefühl von Angst, Anspannung und Sorge ohne bestimmten Auslöser.
Leider können gerade die bestehenden Ängste die Suche nach Hilfe beeinträchtigen: Betroffene trauen sich häufig nicht, mit ihren Sorgen an andere heranzutreten. Das soziale Umfeld erkennt die Problematik so oft nur schwer, sehr viel später oder gar nicht.
Dies ist besonders bedauerlich, da Angststörungen erfolgreich behandelt werden können.
Wie schlimm muss eine Angst sein, damit man von einer Angststörung sprechen kann?
Menschen, die an einer Angststörung leiden, können beispielsweise Aussagen wie diesen zustimmen:
– Meine Ängste beeinflussen meine Lebensqualität
– Meine Freundschaften und Partnerschaften werden eingeschränkt
– Meine Ängste führen zu Problemen im beruflichen und privaten Alltag
– Meine Ängste machen mich depressiv
– Meine Ängste führen zu Suizidgedanken und/oder erhöhtem Alkohol-/Drogenabusus
– Ich denke einen großen Teil des Tages über meine Ängste nach
Bei Zustimmung zu einem oder mehrerer dieser Punkte kann es sinnvoll sein, sich Hilfe zu suchen.
Behandlung von Angststörungen
Wie bereits erwähnt, sind Angststörungen meist erfolgreich behandelbar. Zur Behandlung von Angststörungen bieten sich Psychotherapie, medikamentöse Therapie und zusätzliche Aktivitäten wie beispielsweise Ergotherapie, Sport und Entspannungstechniken an.
Ziel der Behandlung ist ein Rückgang der Angstsymptome, welcher dazu führt, dass am normalen privaten und beruflichen Alltag wieder aktiv teilgenommen werden kann.
Eine erfolgreiche Behandlung schließt weiterhin ein, dass die Gefahr eines Rückfalls möglichst minimiert wird.
Gefahr bei Nichtbehandlung
Eine Angststörung, die nicht behandelt wird, kann sich chronifizieren. Leider lösen sich Angststörungen nur sehr selten von selbst auf. Deshalb ist eine professionelle Behandlung grundsätzlich zu empfehlen. Dabei ist jedoch festzuhalten, dass der eigene Wille zur Behandlung maßgeblich zum Therapieerfolg beiträgt.
Was tun?
In unserer Klinik bieten wir verschiedene Therapieformen für die Behandlung von Angststörungen. So arbeiten unsere Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen medikamentös und psychotherapeutisch mit Ihnen zusammen.
Weiterhin bietet unser geschultes Personal beispielsweise Ergotherapie, Entspannungsverfahren, Achtsamkeit und verschiedene sportliche Aktivitäten (z.B. Yoga, Nordic Walking, Sportgymnastik) an.
Mit Ihnen gemeinsam erstellen wir ein für Sie passendes, maßgeschneidertes Behandlungskonzept zur Überwindung Ihrer Ängste.